Es kommt.

Leise rieselt der Schnee. Die Welt ist so dicht eingehüllt, dass fast nichts mehr klingt, nur in der Ferne glaubt sie das Brummen eines Schneeräumungsfahrzeuges wahrzunehmen. Sie schließt das Badezimmerfenster wieder und stellt sich vor den Spiegel, drückt sich ein wenig Körperlotion in die Handfläche und beginnt, ihre Haut einzureiben. Sie mag das, mag diese … Weiterlesen Es kommt.

Nach dem Froschregen.

In der Nacht träumte sie, dass es Frösche regnete. Große, plumpe Körper, zu Tausenden und Abertausenden, eine Plage biblischen Ausmaßes. Beim ersten Frosch, der auf ein nahes Blechdach prallte, erschrak sie heftig. Der Regen wurde rasch stärker, und in den ersten Minuten war sie verblüfft darüber, dass es Frösche waren, die vom Himmel fielen. Doch … Weiterlesen Nach dem Froschregen.

Ein dunkelgrau gekleideter Reiter.

Etwa eine Woche, bevor die Welt untergeht, hat Hugo ein Vorstellungsgespräch für eine Stelle in der Redaktion einer Boulevardzeitung. Er mag die Boulevardzeitung nicht, er liest sie nicht und findet die überdimensionalen Schlagzeilen fürchterlich, doch er ist arbeitslos und antriebslos und braucht Geld, also geht er hin, zu jenem Gespräch. Im Besprechungszimmer hängt ein ziemlich … Weiterlesen Ein dunkelgrau gekleideter Reiter.

Die Prozession.

Ein fahler Dreiviertelmond hängt in der Luft, beleuchtet die vereinzelten Wolkenfetzen und lässt den Himmel aussehen wie das fleckige Fell eines Tieres, eines unentdeckten Schneeleoparden vielleicht. Ein kühler Wind bewegt die Zweige, schiebt Laub vor sich her. Er hat das Haus verlassen und ist losgegangen, zwar ohne Ziel, aber zumindest mit Richtung. Jedes Mal, wenn … Weiterlesen Die Prozession.

Finger.

Wir werden es alle gewusst haben, und auch wenn sich nichts ändern wird, und auch wenn es zu spät sein wird, werden wir sagen können, dass wir es gewusst haben, dass wir die Zeichen erkannt haben, dass es viele Zeichen waren, deutliche Zeichen, unzählige Fingerzeige, die eigentlich niemand hätte übersehen können, und wir werden sagen … Weiterlesen Finger.

Fünf Monate.

Eines Tages kam die Meldung. Man sei sich sicher, es gebe keine Zweifel. Die Welt werde untergehen, vollkommen, in sechs Monaten. Die Menschen, sie mochten es zuerst nicht glauben, beharrten auf einem Irrtum, doch immer mehr stellte sich Gewissheit ein. Panik breitete sich aus, blinde Wut entlud sich, wo sie nur konnte. Dann verfiel alles … Weiterlesen Fünf Monate.

Immer die.

Die Kapitäne sagen, die Schiffe gingen unter, die grossen Tanker ebenso wie die kleinen Boote, sogar die aufblasbaren Rettungsinseln. Die Piloten melden, die Flugzeuge stürzten ab, die Atemmasken hätten keinen Nutzen, die Schwimmwesten ebenso wenig, und die Getränke seien gratis. Die Feuerwehrmänner rufen, die Brände seien nicht zu löschen, die Häuser würden demnächst kollabieren, die … Weiterlesen Immer die.

Wo es beginnt.

Wo beginnt es? Wohl kaum mit der Atombombe. Wenn lächerliche und gefährliche Menschen mit dieser hantieren und argumentieren, liegt darin kein Anfang. In zerstörten Häusern und Massengräbern findet sich keine Wurzel, in blutverschmierten Kleidern und geschundenen Körpern wohnt kein Ursprung. Diese Dinge, die Dinge dieser Welt, sie sind zwar Anzeichen dafür, wo es hinführt. Doch … Weiterlesen Wo es beginnt.