Ganz fürchterlich.

Sie reden und reden und reden. Sie werfen ihre Hände in alle Richtungen, sie verleihen der Stirn tiefste Furchen und reißen im nächsten Moment die Augenbrauen nach oben. Sie modulieren ihre Stimmlage, sie erbrechen Wortschwalle, sie atmen schwer. Alles ist ganz fürchterlich. Alles ist so dramatisch. Alles ist so wichtig. Er kann es nicht mehr … Weiterlesen Ganz fürchterlich.

Zwei Kollisionen.

Du verdammtes Arschloch, ruft man in die kühle Morgenluft, doch niemand hört die Worte, erst recht nicht der Fahrer des mittelgroßen Lieferwagens, der soeben beim Wegfahren von der Tankstelle eine mittelgroße Delle im Blech des mittelgroßen Autos hinterlassen hat, das nun verletzt an der Tankstelle steht, und womöglich hat der Fahrer des Lieferwagens sein Missgeschick … Weiterlesen Zwei Kollisionen.

Hundert Mal schlimmer.

Die Zeit heilt keine Wunden. Man sieht die Sonne nur noch, wenn man sich umdreht. Die Medikamente schlagen nicht mehr an. Bei einem selbst verschuldeten Autounfall tötet man einen Menschen. Die Haut blättert ab. Man lebt in einem Kriegsgebiet. Die Knochenmarkspende brachte keinen Erfolg. Man darf nicht sagen, was man denkt. Man leidet an einer … Weiterlesen Hundert Mal schlimmer.

Spalten im Zwiespalt.

Sie zeigt sich zweifach, zeigt sich gegen außen und zeigt sich gegen innen, und manchmal wird sie wütend, wenn sie vor dem Spiegel steht und alles verschwimmt und verschwindet, wenn die Ebenen sich überlagern und die Konturen sich separieren, zwei Gesichter und jedes ein Trugbild, es gibt keine Klarheit, keine Gewissheit, und dann verliert sie … Weiterlesen Spalten im Zwiespalt.

Ausfransen im Niemandsland.

Zwischen dem Ich und dem Du der anderen ist ein Niemandsland, ein Raum in diffusem Licht und zerstreuten Farben, unbegreiflich, unfassbar. Es gibt kein Wissen dort, kein Kennen, keine Sicherheit, nur Mutmaßungen und Ahnungen, mögliche Bilder in kargen Skizzen ohne Kontur oder Profil. Der Blickwinkel gekrümmt, ein Wechsel der Perspektiven, und man ist nicht mehr … Weiterlesen Ausfransen im Niemandsland.

Irrende Ameisen

Je mehr man sich von uns entfernt, desto lächerlicher wird unser Treiben, unsere Bedeutung schwindet mit wachsender Distanz. Wir werden von Körpern und Köpfen zu irrenden Ameisen, zu einzelnen Punkten, dann zu einem kollektiven Schimmer und schließlich zu einem Klumpen. Je näher wir uns kommen, desto lächerlicher wird das Treiben der Welt, unsere Bedeutung wächst … Weiterlesen Irrende Ameisen