Wir werden es alle gewusst haben, und auch wenn sich nichts ändern wird, und auch wenn es zu spät sein wird, werden wir sagen können, dass wir es gewusst haben, dass wir die Zeichen erkannt haben, dass es viele Zeichen waren, deutliche Zeichen, unzählige Fingerzeige, die eigentlich niemand hätte übersehen können, und wir werden sagen können, dass wir ganz genau hingeschaut haben, dass wir gewarnt haben, mit erhobenem Zeigefinger und einem Gesicht voller Sorgenfalten, und mit dem gleichen Zeigefinger werden wir auf andere Menschen zeigen und sie verunglimpfen können, wir werden mit eben jenem Zeigefinger die ganze Schuld verschieben können, weg von uns, hin zu denen, zu den anderen, wir werden immer wieder wiederholen können, dass wir auf all die unguten Dinge der Zeit unsere Finger gelegt haben, doch mit der Zeit, mit der Zeit und ihren Dingen, werden uns allmählich die Finger abfallen, werden abfaulen, alle Finger, nur der Zeigefinger nicht, und am Ende, wenn alles vorbei ist, werden wir ihn ein letztes Mal erheben, den Zeigefinger, werden ihn dann auf die Wunde legen und vielleicht erkennen, dass wir so oft mit dem Finger gezeigt und trotzdem fast keinen Finger gerührt haben.
Disputnik 
Toll. Du hast es auf den Punkt gebracht, lieber Disputnik.
Das Schlimme daran ist, daß Du restlos alle damit triffst, Dich, mich und alle Anderen auch…
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Vielen Dank dir, liebe Bruni… Treffen wollte ich eigentlich niemanden. Nur mit dem Finger zeigen. Ist so schön einfach…
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…und wird tagtäglich millionenfach gemacht — fast immer ohne Folgen für die Betroffenen…
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Ist wohl so, lieber Finbar, ja… Vielen Dank dir fürs Lesen…
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finger zeigen und finger rühren sind eben doch zwei unterschiedliche baustellen. muss aber nicht.
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Nein, muss nicht, aber der Finger ist halt schneller und einfacher gezeigt als gerührt oder krumm gemacht… Vielen Dank dir fürs Lesen und für deine Worte.
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Schön zusammengefasst.
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Vielen lieben Dank!
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Das ist die bitterste Erkenntnis. Ungerührt sein und bleiben.
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Ja, ist es wohl, bitter, irgendwann. Vielen Dank fürs Lesen.
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