Wann wird ein Moment zur Vergangenheit? Wann wird Vergangenheit zur Geschichte? Wer entscheidet, was Geschichte macht? Wann merkt man, ob Geschichte geschrieben wurde oder lediglich eine Fußnote, wenn nicht sogar nur leere Worte? Wenn die Vergangenheit nur eine Geschichte ist, die wir in Worte kleiden, sind wir dann nicht einfach Märchenerzähler mit einem Anspruch auf Wahrheit? Wer entscheidet, was Wahrheit ist und was nur eine Interpretation der Geschehnisse? Darf diese Interpretation angezweifelt werden, und wenn ja, von wem? Ist das Zweifeln tatsächlich entscheidend bei der Erlangung von wahrem Wissen, oder steht es dem Lernen nicht eher im Weg? Hört der Mensch mit dem Lernen auf, wenn er die Schule abschließt, oder erst dann, wenn er in die Politik geht? Geht es in der Politik eigentlich eher um Fragen oder um Antworten? Warum glauben wir, auf jede Frage eine Antwort kennen zu müssen, beginnen aber schon zu stottern, wenn wir das Blau des Himmels zu erklären haben? Können wir wirklich erklären, warum der Himmel blau ist, oder sprechen wir einfach jenen nach, die es vor uns zu erklären versuchten? Sorgt eine Erklärung immer für Klärung, oder ist man danach manchmal noch verwirrter und verlorener als zuvor? Weshalb spricht man im Bezug auf die Sexualität davon, die Unschuld zu verlieren, obwohl man sie entweder bewusst weggibt oder sie gewaltsam genommen wird? Ist es möglich, in jeder Hinsicht unschuldig zu bleiben, bis ans Ende eines langen Lebens? Was ist leichter zu tragen; Schuld oder Verantwortung? Wenn jemand die Verantwortung für ein Ereignis übernimmt, kann er sie dann wieder abgeben, wenn er das Gewicht nicht mehr stemmen kann? Warum kann das Gewicht an Gewicht zunehmen, wenn man selbst Gewicht verliert? Wieso ist man mit zunehmendem Alter immer mehr darauf bedacht, keine Zeit zu verlieren? Und warum verliert man Zeit damit, darüber nachzudenken, wie viel Zeit man schon verloren hat? Kann man verlorene Zeit in einer anderen Zeit wieder finden? Können auch die guten alten Zeiten schlecht werden? Ist gut immer besser als nicht schlecht und nicht schlecht immer schlechter als gut? Wann sagt man gut, wenn jemand fragt, wie’s geht, und wann ist man ehrlich? Wenn Ehrlichkeit am längsten währt; warum nimmt man manche Lügen in den Tod? Weshalb findet man den Tod, obwohl man gar nicht danach gesucht hat? Ist es selbstsüchtig, sich selbst zu suchen? Wenn man selbst nicht genau weiß, wer man eigentlich ist, vertraut man der diesbezüglichen Meinung anderer Menschen dann eher mehr oder eher weniger? Will man eine eigene Meinung, ganz für sich, oder möchte man sie lieber teilen? Wie lange verteidigt man seine Meinung, wenn sie angezweifelt wird, bevor man selbst anfängt, sie zu hinterfragen? Ist es ein Zeichen von Klugheit oder von Dummheit, wenn man viele Fragen stellt? Gibt es Fragen, die wichtiger sind als ihre Antworten? Und dürfen oder müssen Antworten Fragen aufwerfen?
Die ersten 33 Fragezeichen gibt’s hier.

Wieder sehr fein gemacht…lese ich echt gerne deine Sachen!
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Das freut mich sehr! Vielen lieben Dank dir fürs Lesen und für deine Worte…
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Gute Fragen.
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Vielen lieben Dank!
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