Worauf will man hinaus, und was tut man, wenn man dort ist, dort draußen? Ist dort Wasser, dort draußen, und wenn ja, ist es tief, und wenn es tief ist, muss es dann still sein? Warum kann die Stille so unerhört laut sein, dröhnend im Ohr, und weshalb kann der Lärm im Gegenzug nicht schweigen? Wenn Schweigen Gold sein soll, ist man dann reich, wenn man sprachlos ist, und warum bedarf es der Sprache, um diese Wortlosigkeit zu beschreiben? Wie klingt die Sprache der Liebe, wer spricht sie denn fließend, und warum gelingt es kaum, das ewige Stottern und Verhaspeln zu vermeiden, das Stammeln und Stocken? Wenn etwas ins Stocken geraten ist, wie kommt es da wieder raus, wie kann man sich aus der Starre befreien? Was ist die Freiheit wert, welche Freiheiten sind wertvoller als andere, und wenn es sich lohnt, für die Freiheit zu kämpfen, warum ist der Kampf um Beinfreiheit gänzlich unbekannt? Wenn sich Menschen einen Kampf liefern, wer ist dann der Empfänger und wer ist der Absender der Lieferung? Wenn das Lächeln, das man aussendet, stets zu einem zurückkehrt, wie ein Bumerang, warum schickt man es überhaupt weg, und wenn das Lächeln unterwegs ist, was macht das Gesicht in dieser Zeit? Wenn Zeit relativ ist, also abhängig von anderen Dingen, warum tut sie nichts dagegen, warum denkt sie nicht an einen Entzug, warum beharrt sie auf dieser Bindung? Wenn man sich bindet, aneinander, für immer oder für eine gewisse Zeit, weshalb schnürt man sich dabei manchmal den Atem ab? Wenn der letzte Atemzug an der Endstation hält, warum müssen wir dann aussteigen und können nicht mehr zurückfahren, und warum verlassen wir den Zug stets alleine? Wenn man zusammen weniger allein ist, warum kann man sich inmitten von Tausenden von Leuten vollkommen einsam fühlen? Wenn alle Leute menschlichen Ursprungs sind, warum mangelt es so vielen an Menschlichkeit? Wenn es gute und schlechte Menschen gibt, wer fällt die entsprechenden Urteile, und wenn man andere als schlecht bezeichnet, ist man dann noch immer gut? Wenn das Gute so nahe liegt, warum sehen wir es allzu oft nicht, und sind wir dann weitsichtig? Wenn wir Weitsicht beweisen, oder Charakter, oder Stärke, wer hat dann diesen Beweis gefordert, und ist die Beweisaufnahme überhaupt jemals abgeschlossen? Wenn jemand mit dem Leben und der Welt abgeschlossen hat, kann dann ein Schlüsseldienst bestellt werden, um das Schloss wieder zu öffnen? Wenn wir Luftschlösser bauen, wer erteilt hierfür die Baubewilligung, wird der Maurer bezahlt, hat das Luftschloss eine Adresse, und wer bringt die Post? Wenn die Post abgeht, wohin geht sie dann, in welche Richtung führt ihr Weg, und wird sie irgendwann ankommen? Worauf kommt es an, wenn man versucht, sich selbst zu bleiben, und wenn man es nicht schafft, wird man dann ein anderer Mensch oder bleibt man gleich? Wenn wir alle gleich sind, warum sind wir dann manchmal so unglaublich verschieden, als kämen wir von unterschiedlichen Planeten? Wenn unser Planet der einzige ist, auf dem wir leben können, warum tun wir dann so, als hätten wir noch ein Dutzend davon auf Lager? Wenn wir irgendwo unser Lager aufschlagen und die Nacht dort verbringen, ist das dann ein Zuhause, und wenn nicht, wo ist das Zuhause, und ist es ein Zuhause, wenn wir nicht zu Hause sind? Warum sind Hausherr und Hausfrau in der objektiven Wahrnehmung nicht auf der gleichen Stufe, während in Briefanreden Herr und Frau in gleichgestellter Manier verwendet werden? Warum tun wir uns so schwer mit Gleichstellung, welcher Art auch immer, mit Gleichberechtigung, wo doch in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und in Verfassungen gleiches Recht für alle als absoluter Grundsatz festgeschrieben ist, und wenn wir gegen diese rechtliche Bestimmung verstoßen, machen wir uns dann nicht strafbar? Wenn man Lügen gestraft wird, ist das dann schon Strafe genug, oder muss man sich für die Lügen verantworten, und wie schwer ist es, diese Verantwortung zu tragen? Wenn wir jemanden zur Verantwortung ziehen, was macht er dann dort, und warum müssen wir ihn ziehen, und braucht man dafür ein Zugpferd? Wenn wir alles auf ein Pferd setzen, ist das dann nicht viel zu schwer für ein Pferd, und warum tun wir das überhaupt, weshalb setzen wir nicht alles auf einen Kipplader, wäre der nicht viel robuster und könnte mehr ertragen? Wie viel erträgt man, bis es unerträglich wird, bis man es nicht mehr aushält? Warum ist das Aushalten so anstrengend, obwohl es eine passive Beschäftigung ist? Warum beschäftigen wir uns so häufig mit den immer gleichen Fragen, obwohl wir längst wissen, dass entweder die Antworten nirgendwo hinführen oder es gar keine Antworten gibt? Und wenn es keine Antworten gibt, sind dann vielleicht die Fragen falsch gestellt?

Ich habe gerade alle Deine aufgeführten Fragen beantwortet.
Vielen Dank für die Fragen!
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Oha! Alle? Vielen Dank fürs Lesen und Dich-Fragen.
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ja, alle. 🙂 hat spaß gemacht, danke.
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hast du denn dir selbst schon die fragen beantwortet, die aus dir kamen?
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Im Kopf, zum Teil, nicht alle. Sind ja auch nicht alle Fragen gleich gut zur Beantwortung geeignet. Manchmal sind sie einfach, die Antworten, manchmal schwierig, und manchmal gibt es wohl gar keine Antworten.
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das aufschreiben ist interessant, auch wenn es oft eine schwierige angelegenheit ist, antworten in worte zu fassen, wenn du verstehst, was ich meine. nicht, dass eine antwort schwierig wäre, sondern die worte müssen mit bedacht gewählt werden, sonst stimmt die antwort nicht mehr (wegen der dehnbarkeit der begriffe).
darf ich fragen, worauf du (noch) keine antwort hast? du musst nicht antworten, wenn du nicht möchtest. aber wenn, würde ich mich freuen.
darf ich noch was fragen? sind die fragen aneinandergereiht zu dir,aus dir gekommen? oder sind sie über einen längeren zeitraum entstanden?
liebe grüße an dich, apfelesserin
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Ja, Begriffe sind dehnbar, und mit der Perspektive ändert sich oftmals auch die Bedeutung….
Wahrscheinlich habe ich auf keine Frage eine wirklich abschliessende Antwort. Denn wäre sie abschliessend, müsste ich nicht mehr über die Frage nachdenken, und oftmals ist es ja dieses Nachdenken, das einen vorwärts bringt…
Die 33 Fragen hier, die kamen alle auf einmal, oder zumindest in relativ überschaubarer Zeit. Hätte ich über Monate hinweg Fragen gesammelt, wären sie wohl gehaltvoller geraten…
Nochmals vielen Liebdank fürs Suchen nach Antworten und fürs Fragen…
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lieber disputnik, das ist so in ordnung, – es verhält sich nicht anders bei mir. herzlichen dank an dich, für die anregenden fragen und ebensolchen austausch, lieben gruß, apfelesserin
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Danke dir, liebe Apfelesserin, ist schön zu wissen, dass meine Fragen dich zu Gedankenreisen veranlasst haben… Das freut sie (die Fragen) und mich ebenso… Liebe Grüsse…
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Und gibt es überhaupt falsche Fragen? Wenn alle Fragen richtig wären, würden dann die Antworten auch richtig sein und in einem Buch stehen? Und wenn jeder das Buch zu Hause hätte, würde er es lesen? In welcher Sprache würde es geschrieben sein oder gibt es eine Sprache die alle Menschen auf dieser Erde verstehen? Reicht nicht auch nur eine Geste, um sich mitzuteilen?….
Gute 33- Gedanken …ich werde drüber grübeln….
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Tu das… Und danke fürs Lesen und Weiterfragen…
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