Man sagt, dass Glück und Unglück nahe beieinander liegen, somit kann man Glück und Unglück als Nachbarn verstehen, kann sich ein überschaubares Einfamilienhausquartier vorstellen, und in einem der Häuser wohnt das Glück und im Haus daneben wohnt das Unglück. Nun geht in der Nähe dieses Einfamilienhausquartiers ein Kind ins Schwimmbad, überschätzt seine Schwimmfähigkeiten und ertrinkt beinahe. Es wird von der aufmerksamen Bademeisterin gerettet, erleidet aber einen tiefen Schock, von dem es sich nur sehr langsam erholt. Es ist ein Unglück geschehen, doch das Kind hat Glück gehabt. Wohin soll das Kind nun gehen? In das Haus des Glücks? Oder in das Haus des Unglücks? Im Einfamilienhausquartier steht auch eine Frau neben einer Wiese, blickt auf einen diffusen Punkt in der Ferne und knabbert auf der Unterlippe. Ihr Ehemann ist ein herzloser Trampel, der mit plumpen Schritten durch ihr Leben geistert, die Beziehung ist längst ausgeleiert, ein leeres Konstrukt, die Liebe ist eingeschlafen, vielleicht sogar komatös. Doch neben der Frau spielen ihre zwei Kinder auf der Wiese, die wundervollsten und großartigsten und herzerfüllendsten Wesen der Welt. Wo ist die Frau zu Hause; im Haus, in dem das Glück wohnt, oder im Haus, in dem das Unglück wohnt?
Wie definieren wir denn Glück, wie ordnen wir es ein? Wie viel Glück muss man haben, um glücklich zu sein? Verdoppelt sich jedes Glück, das man teilt? Sind alle Glückspilze ungiftig? Warum kommt ein Unglück selten allein? Und wenn jeder seines eigenen Glückes Schmied ist, wo kann man die Ausbildung zum Glücksschmied machen, wie lange dauert sie und was ist man, wenn man die Lehre abgeschlossen hat? Es gibt unzählige Fragen zum Glück. Aber zum Glück gibt es nicht auf alle Fragen eine Antwort.

Nicht jeder erkennt sein Glück. Das Leben schreitet voran💝💝❤️🍀
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Bisweilen sind die Worte von Marcel Achard wohl durchaus passend: «Glück ist etwas, das man zum ersten Mal wahrnimmt, wenn es sich mit großem Getöse verabschiedet.» Vielen lieben Dank dir fürs Lesen!
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Vielleicht ist es so, dass Mensch des Glückes würdig sein muss. Nicht im Sinne von „das habe ich jetzt verdient“, eher soll mit dem Glück das Bewusstsein der Flüchtigkeit dessen, die daraus resultierende Achtsamkeit einhergehen. Auch die Verantwortung dafür, dass das Glück bleibt, scheu wie es ist, liegt beim Empfänger.
Liebe Grüße dir!
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Das Glück als empfindliches, wertvolles Gut, das mit Bedacht und Sorge behandelt und behütet werden sollte… Ja… Vielen lieben Dank dir fürs Lesen und für deine wundervollen Worte, und herzliche Grüsse zurück!
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