Auf dem Parkett.

Man lud einige Freunde nach Hause ein, man verspeiste Speisen, man trank Getränke, und einer mischte sich einen Wodka mit Red Bull, er trank Glas um Glas, immer wieder, und mit jedem Schluck wurde seine Stimme schwammiger, seine Geschichten wurden abenteuerlicher, bisweilen abstrus, seine Fantasie reckte und streckte sich, und irgendwann, nach einer weiteren fantastischen Episode aus einem bunten Parallelleben, verstummte er, starrte auf seine Hand und behauptete mit zitternder Stimme, dass diese Hand nicht zu seinem Körper gehöre, sie sei etwas Fremdes, außerdem sei sie ja ganz weiß, weiß wie Schnee, und ja, das war sie tatsächlich, wenn auch nicht so weiß wie sein Gesicht, und als man ihn auf seine ungesund wirkende Blässe hinwies, wand er sich ein wenig, dann zuckte er kurz zusammen, und schließlich ließ er die geflissentlich angesammelte Menge an Wodka und Red Bull wieder entweichen, schwallartig, übergab sich röchelnd und erschuf eine bemerkenswerte Pfütze auf dem Parkettboden, glitzernd und herzförmig, und noch bevor das Erbrochene zur Ruhe kam, war bereits die kleine Katze des Hauses zur Stelle und leckte genüsslich an der Pfütze, und eigentlich ist an diesem Ereignis nicht viel Außergewöhnliches, höchstens die Tatsache, dass man noch genau weiß, wie die herzförmige Pfütze ausgesehen hat, dass man das Bild der Katze, die am Erbrochenen zu lecken beginnt, noch immer vor Augen hat, dass man sich sogar noch an das Muster des Parkettbodens zu erinnern vermag, sich aber nicht mehr entsinnen kann, worüber man an jenem Abend geredet und womit man sich auseinandergesetzt hat; man weiß nicht, wo man damals stand, man weiß nicht, wer überhaupt zugegen war, und man weiß nicht, wo diese Menschen jetzt sind.