Da war eine Bewegung, ein Schatten womöglich, oder ein Teil eines Körpers, ein Fragment eines Menschen. Nur ganz kurz war es zugegen, im Augenwinkel, in dieser nebulösen Zone neben den Dingen, die sich klar zeigen, wenn man die Welt mit Blicken ordnet.
Die Bewegung, sie ereignete sich in einem Haus in einer gewissen Entfernung, aber noch in Sichtweite, in einem Zimmer, dessen Fenster halb geöffnet waren. Womöglich war sie nicht von Belang, die Bewegung, war völlig banal und unwichtig. Doch irgendwie entstand der Eindruck, die Bewegung wäre ein Schlag, ein Hieb. Als hätte ein Mann eine Frau geschlagen, heftig und ansatzlos.
Wahrscheinlich war überhaupt nichts geschehen. Nur eine rasche Gebärde, allenfalls ein Winken, und womöglich war gar niemand in jenem Zimmer, kein Mensch. Vielleicht war es nur ein Luftzug, der einen Vorhang oder ein Stück Stoff verschob. Doch man wusste es nicht. Es gab keine Gewissheit über die Ereignisse im Augenwinkel. Und weil die Gewissheit fehlte, blieb die Möglichkeit. Die Möglichkeit, dass etwas geschehen war. Etwas Fürchterliches gar. Da ist sehr viel Raum in der Möglichkeit, Raum, der sich mit Mutmaßungen füllen lässt, mitunter bis zum Bersten.
Man starrt auf die halb geöffneten Fenster, wartet darauf, dass irgendetwas geschieht. Man lauscht und lauert auf verräterische Klänge, doch man hört nur das gelangweilte Rauschen der Welt. Da war eine Bewegung. Oder auch nicht. Aber die Möglichkeit bleibt. Und man selbst mit ihr allein.

Siehst Du mich heftig nicken? Ich tue es, wenn auch aus größerer Entfernung zu Dir.
Es liegt nicht an Deinen Augen, daß Du es nicht siehst, nein, es liegen einige Hügelketten und Bergelein dazwischen 🙂
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Ich seh’s, dein Nicken, da können auch die Hügel nix dagegen tun…
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oh ja, das gibt es, man fühlt etwas, meint, man hätte etwas gesehen, was man weiter beobachten muß, um evtl. einzugreifen in irgendeiner Form und man hat keine Ahnung, ob man richtg gesehen oder sich etwas eingebildet hat. Vielleicht hat einem die Fantasie auch einen dummen Streich gespielt…
Aber was ist man ohne diese Fantasie? Tröge und träge, ohne Gedanken, gedankenlos und so würde man sich durch die Tage schleichen… Keine gute Vorstellung. Dann lieber die Fantasie, die manchmal auch irrt und über die Stränge schlägt.
Lieber Gruß an Dich und die Fantasie 🙂
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Ja, die Fantasie, ich mag sie auch sehr, würde nicht sein wollen ohne sie, auch wenn sie hin und wieder böse Streiche spielen mag. Herzlichen Dank dir für deine Worte, liebe Bruni, und beste Grüsse zurück!
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Klar spielt sie uns auch Streiche und stimmt hinten und vorne nicht, aber was wären wir ohne sie, lieber Disputnik, sag mir das mal *lächel*
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Wir wären ziemlich arm, liebe Bruni…
Herzliche Grüsse!
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