Die Hitze ist ein hechelnder Hund, die Zunge hängt wie ein Stück Stoff aus dem Maul. In der starren Luft stecken Staubfäden im Gefüge fest, die hölzernen Wände schwitzen Jahre aus. Draußen liegt ein Flirren über dem Asphalt, in der Ferne bauen sie Wolkentürme für ein Gewitter, das dann doch nicht kommt.
Eigentlich ist jede Bewegung ein Kraftakt, die Muskeln sind träge und matt. Doch die beiden Körper drängen zueinander, die Haut von glänzendem Lack überzogen, und man könnte meinen, sie warteten auf den Moment, in welchem sie schmelzen, um ineinanderfließen zu können. Die Körper folgen einem langsamen Rhythmus, ein stetiges Treiben in wunderlicher Musik. Mitunter ist ein kurzes Zögern auszumachen, ein Verharren in der Erschöpfung, doch unmittelbar darauf setzen sie ihr Lied fort, die beiden Körper, die Melodie eine perfekte Harmonie, ein Duett ohne falsche Klänge. Allmählich erhöhen sie das Tempo, steigern die Intensität, Crescendo, bis zum letzten Ton, der in eine Rauschen mündet.
Später schläft der Hund im schwindenden Licht des Tages, das Flirren ist versiegt, vor dem Fenster treiben kleine rötliche Wolkenfetzen über den Ozean am Himmel. Die Körper liegen in den Lücken der Zeit, lediglich bewegt von einem ruhigen und klaren Atmen. Über ihnen hängt noch der Nachhall ihres Liedes, während der Lack langsam trocknet.

Einfach meisterhaft!
Liebe Gruesse Monika
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Vielen lieben Dank dir fürs Lesen und für deine Worte…
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Worte – nimmt man sie einzeln, stehen sie da ohne besondere Bedeutung, ohne besondere Aussagekraft. Doch du schaffst es, die Worte in eine Reihenfolge zu bringen, dass sie eine Kraft, eine Dynamik entwickeln, dass sie eine „Macht“ und eine Lebendigkeit bekommen. Ich finde das klasse! Ich mag dein Spiel mit den Worten, wie du die Buchstaben aneinander reihst, Worte aneinander fädelst und sie so mit purem Leben füllst.
„Bastelst“ du an deinen Texten oder sprudeln die so aus dir heraus?
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Ein Sprudlen ist‘s wohl nicht, aber auch kein Basteln, zumindest kein stetiges. Wahrscheinlich irgendetwas dazwischen, Fliessen und Bauen, je nach Text. So oder so freut es mich sehr, dass dir die Worte und deren Aneinanderreihen gefallen. Herzlichen Dank dir fürs Lesen und für deine Rückmeldung!
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Diese Dichte und angehaltene Zeit – meisterhaft…
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Oh, herzlichen Dank dir! Freut mich sehr…
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