Mit dem Kopf gegen die Wand, mit dem Kopf gegen den Spiegel, immer wieder. Ein Gesicht in Scherben, zersplittertes Leben, einige Tropfen Blut vielleicht. Alles gerinnt, trocknet ein, trocknet aus. Das Lächeln ist eine Lüge, doch was ist überhaupt noch wahr? Der Blick klammert sich an vage Punkte in der Ferne, dann wieder an einen Staubfaden auf dem Glas, der Fokus verschiebt sich, hin und her, doch da ist keine Tiefe, keine Schärfe. Sie werden fehlen, die Erklärungen. Sie fehlen schon jetzt. Womöglich setzt er sich hin, ein Blatt Papier vor sich auf dem Tisch, einen Kugelschreiber in der Hand. Womöglich will er sie hinschreiben, die Erklärungen. Doch die Worte nehmen keine Form an, sie gerinnen, bevor sie entstehen können. Vielleicht malt er einige Linien auf den Zettel, bevor er ihn zerknüllt. Vielleicht weint er, aber womöglich fehlen auch die Tränen, wie so vieles. Vielleicht ist Vielleicht das Wort, das über die Bilder schreibt, mit denen er seinen Kopf auskleidet. Aber wahrscheinlich bleibt es auch dort nur ein Versuch. Womöglich bleibt alles ein Versuch. Und irgendwann hört er auf, daran zu glauben, dass der Versuch noch gelingen kann. Die Erde öffnet sich und verschlingt den Körper. Alles fließt weiter, die Ozeane treiben Wellen ans Land, nur seine Welt erstarrt. Alles gerinnt, trocknet ein, trocknet aus.

Wow. dieser Text ist so toll geschrieben. Er berührt mich vollkommen! Danke
https://mylifeasdavidblog.wordpress.com/
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Ich danke dir; fürs Lesen, fürs Berührenlassen, für deine Worte…
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wow, beeindruckender Text.
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Vielen Dank dir!
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