Wenn man nicht noch die Nase hätte putzen müssen, dann wäre man früher aus dem Haus gekommen und hätte das Pony mit den kurzen Beinen nicht gesehen, das zügellos über die Straße lief.
Wenn man nur einen halben Meter weiter rechts gegangen wäre, dann wäre man nicht auf dem Glatteis ausgerutscht.
Wenn man nichts gesagt hätte, dann hätte es vielleicht nichts mehr zu sagen gegeben.
Wenn das Auto nicht auf der Brücke angehalten hätte, dann wäre man vielleicht gesprungen.
Wenn man nicht früher nach Hause gekommen wäre, dann hätte man die damalige Freundin nicht mit dem Nachbarn im Bett erwischt und hätte nicht ihre gesamte Garderobe aus dem Fenster geworfen.
Wenn man nicht in jenem Moment aus dem Fenster gesehen hätte, dann wäre gar nicht aufgefallen, dass eine Wolke einen Moment lang die Form eines Pudels hatte.
Wenn man nicht den Zug verpasst hätte, dann wäre man nicht noch unterwegs gewesen, als der große Regen kam.
Wenn man früher mit dem Hinterfragen angefangen hätte, dann wäre es später vielleicht nicht zu spät gewesen.
Wenn man etwas konzentrierter gewesen wäre, dann hätte man sich vielleicht nicht in den Finger geschnitten.
Wenn man nicht vom unhandlichen Titel irritiert und seltsam angetan gewesen wäre, dann hätte man wohl nie das Vergnügen gehabt, das wundervolle Buch When I Was Five I Killed Myself von Howard Buten zu lesen.
Wenn man nicht noch kehrt gemacht hätte, als das Telefon in der Wohnung klingelte, dann hätte man ihre Stimme wohl nicht noch ein letztes Mal gehört.
Wenn man ein wenig genauer auf den Lack geachtet hätte, dann hätte man das Auto wohl nicht gekauft.
Wenn man es nicht selbst erlebt hätte, dann würde man vielleicht nicht verstehen, warum er wütend wird.
Wenn man nicht hätte warten müssen, bis der alte Mann die Straße überquert hat, dann hätte man das Baumhaus neben dem alten Gebäude am Straßenrand nicht gesehen.
Wenn die Tasse nicht zu Boden gefallen wäre, dann hätte man nicht leise geflucht.
Wenn man denn Großvater gekannt hätte, dann würde man den Vater vielleicht anders betrachten.
Wenn man nicht gewartet hätte, dann wäre der Schmetterling wohl nicht auf dem Finger gelandet.

sehr schön 🙂 Liebe Grüße aus Do, Annette
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Vielen lieben Dank! Und herzliche Grüsse zurück…
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Hat dies auf rebloggt und kommentierte:
Wie schön geschrieben:
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Oh das liest sich aber wunderwunderschön!!
Grüße aus dem Neanderthal!
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Vielen lieben Dank fürs Lesen und Schönfinden! Herzliche Grüsse zurück…
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Ja, wenn…
Feines Gedankenspielkarussel…
Liebe Mittagsgrüßle vom Finbar
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Ja, wenn…
Vielen lieben Dank für deine Worte und herzliche Spätnachmittagsgrüsse zurück…
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