Socken, selektiv.

12 Gedanken zu “Socken, selektiv.”

  1. Eine feine Beschreibung, wie sich eine Erinnerung verändern kann.
    Dazu passt vorzüglich Brechts weiße Wolke.
    Erinnerst Du Dich an seine Worte von der weißen Wolke so weit oben?

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    1. Ich muss gestehen, dass Brecht und seine weisse Wolke zu den unzähligen Leerstellen in meiner Literaturkundigkeit zählen; es wird wohl mal Zeit, diese Lücke zu füllen… Herzlichen Dank fürs Lesen und für deine Worte, liebe Bruni…

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      1. noch nicht nachgelesen, lieber Disputnik?
        Es ist ziemlich berühmt bekannt, dieses Gedicht von Berthold Brecht

        Erinnerung an die Marie A.

        An jenem Tag im blauen Mond September
        Still unter einem jungen Pflaumenbaum
        Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe
        In meinem Arm wie einen holden Traum.
        Und über uns im schönen Sommerhimmel
        War eine Wolke, die ich lange sah
        Sie war sehr weiß und ungeheuer oben
        Und als ich aufsah, war sie nimmer da.

        Seit jenem Tag sind viele, viele Monde
        Geschwommen still hinunter und vorbei.
        Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen
        Und fragst du mich, was mit der Liebe sei?
        So sag ich dir: ich kann mich nicht erinnern
        Und doch, gewiß, ich weiß schon, was du meinst.
        Doch ihr Gesicht, das weiß ich wirklich nimmer
        Ich weiß nur mehr: ich küßte es dereinst.

        Und auch den Kuß, ich hätt ihn längst vergessen
        Wenn nicht die Wolke dagewesen wär
        Die weiß ich noch und werd ich immer wissen
        Sie war sehr weiß und kam von oben her.
        Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer
        Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind
        Doch jene Wolke blühte nur Minuten
        Und als ich aufsah, schwand sie schon im Wind.

        Liebe Grüße ins Wochenende von Bruni

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      2. Ach, wie schön, liebe Bruni… Tatsächlich wunderbar passend, und Herr Brecht erinnerte sich sogar noch an den Namen. Vielen lieben Dank dir für die Worte; für deine und für jene von Herrn Brecht…
        Herzliche Grüsse zurück…

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      3. Vielleicht erinnerte sich nur das dichterische Ich an den Namen *g*
        Ich weiß es nicht.
        Aber dieses Gedicht habe ich immer behalten. Es beeindruckte mich.
        Ich weiß nicht mal genau, warum *lächel*

        LG von mir

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      4. Bei manchen Erinnerungen ist’s wohl so, dass man nicht weiss, warum sie so sehr im Gedächtnis bleiben, während anderes so rasch verblasst… Das Gedicht ist aber tatsächlich sehr schön, vermag zu berühren…
        Vielen Dank nochmals und liebe Grüsse…

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  2. hab zufällig von händel die „wassermusik“ gehört während ich las und alles zusammen machte ein wunderbar sehnsüchtiges gefühl (und ich fühlte das gras unter den füßen, die schon längst wieder in schuhen & socken stecken).

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