Das Gift im Zahn.

16 Gedanken zu “Das Gift im Zahn.”

  1. Es ist wie ein scheibchenweises Abschiednehmen von einem Menschen, der einst so viel Leben verbreitete, im Leben stand und jetzt nichts mehr richtig mit sich anzufangen weiß. Und wenn dieser Mensch, die eigene Mutter ist, verkeilen sich die immer neu auftauchenden Schreckensmomente in der Seele.Aber man ist froh und dankbar für alles was noch geht und machbar ist. Der Erinnerungsdieb kann zwar Worte und Puzzleteile aus dem Gedächtnis stehlen, aber die Emotionen bleiben.Hoffentlich.

    Gefällt 2 Personen

  2. Der Zahn der Zeit, die Zeit des Verfalls, wie geschickt hast Du sie beschrieben, lieber Disputnik.
    Langsam aber sicher beginnt er zu knabbern, lange Zeit kaum bemerkbar, aber irgendwann machen sich die verschiedenen Zipperlein deutlicher bemerkbar und wenn sich eine Demenz einschleicht, dann wird es gemein…
    Ich finde, das habern wir nicht verdient, aber keiner fragt uns: Möchtest Du eine kleine Demenz zum Dessert odert evtl. als Vorspeise schon?
    Dann könnten wir ja dankend ablehnen, aber nix da, sie kommt einfach, ungefragt und ungebeten u. dann dürfen wir uns mit ihr herumschlagen,. Eine miese Geschichte kann das Alter sein und wohl dem, der ein gutes Alter in körperlicher und geistiger Frische erreicht.

    LG von Bruni

    Gefällt 1 Person

    1. Nein, man kann weder das Altwerden noch das Vergessen verhindern, kann der Zeit nicht ausweichen, da hast du Recht… (Obwohl, die Vorstellung, was wäre, wenn man könnte, ist kaum weniger furchteinflössend…)
      Herzlichen Dank dir, liebe Bruni, und beste Grüsse zurück…

      Like

      1. …na ja, die Zeit vergeht für alle von uns ganz genau gleich schnell…

        Und egal, ob wir uns wehren oder nicht, irgendwann ist Sense…
        dann kommt der Sensenmann halt, ob mit oder ohne Gift!

        Gefällt 1 Person

      2. Ja, die Sense können wir (zum Glück) (noch) nicht verhindern… Aber wir können zumindest die Zeit bis dahin so gut wie möglich nutzen… Liebe Grüsse…

        Like

  3. Wie eigentlich immer ein großer Text. Du Gefühlsschmied du.
    Derzeit bekomme ich es hautnah mit, wie die Erinnerungswelt meiner Nachbarin sich täglich mehr verflüchtigt, ihr Blick immer erstaunter
    wird. Manchmal kennt sie ihren eigenen Hund an der Leine nicht mehr. Doch noch wohnt sie mit ihm in ihrem kleinen Häuschen um die Ecke…

    Gefällt 2 Personen

  4. Ich lernte Demenzkranke kennen, denen die Namen ihrer Kinder und die eigenen Namen längst entfallen waren wie Brotkrumenspuren von Vögeln gefressen. Sie träumten Ofenfeuer und Knusperhexen.

    Toller Text.

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar