Sie sind hunderttausend Jahre alt und neu geboren, immer wieder. Sie liegt auf ihm, ihr Rücken auf seinem Bauch, sie formen eine Einheit, und wie seine Hände über ihre Haut gleiten, drängend, verlangend, so berührt er auch sich selbst, in ihr. Es ist vollkommen dunkel, doch sie sehen alles, sie malen Bilder mit ihren Fingern und Körpern. Es gibt keine Ungenauigkeit, keine Verfärbungen. Es braucht keine Klärungen, keine Erklärungen. Die Haut ist das größte Organ. Vor den Fenstern und in allen Zeiten schießt man mit Kanonen und Gewehren, Bomben explodieren, doch sie sind in Sicherheit, geborgen im innersten Kreis. Sie liegt auf ihm, ihr Rücken auf seinem Bauch, ihr Atem wird lauter und schneller, dann setzen sie sich auf, ohne sich voneinander zu lösen, sie formen eine Einheit, und sie blicken in die gleiche Richtung. Es ist vollkommen dunkel, doch sie sehen alles.

Welch ein kleines, feines Goldstück! Danke dafür!
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Vielen lieben Dank dir fürs Lesen und fürs Feinfinden…
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echt sinnlich, und erotisch…acu das Bild ist der hammer!
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Danke schön, fürs Lesen und für die Worte…
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…das Innen und Außen des Liebeslebens…
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Ja, lieber Finbar, vor allem das Innen, das mitunter das Aussen aufzuheben vermag… Vielen Dank dir…
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…oder gar nur zu oft MUSS…
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sie sind zeitlos und zeitlos ist das innige Gefühl füreinander in Zärtlichkeit blindbeschrieben. Sie brauchen keine Augen um zu fühlen, weil ihre Haut von Augen übersät ist. ihr Leben ist umschattet von den Alltagsbomben, den Minenfeldern, den Gedankenlosigkeiten der Welt, in der sie beide für einen glückseligen Moment zeitlos in einem Gedanken vereint bleiben dürfen.
Sie sind Improvisationskünstler, die Meister der Verdrängung in ihrer zeitweiligen Nähe.
Sie sehen alles.
Wunderschön und danke fürs Lesendürfen.
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Wunderwunderschön auch dieser Kommentar, diese sorgsame Umschreibung, vielen lieben Dank dafür, für die Worte und fürs Lesen!
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Ich sehe und spüre die beiden auch. Im Innen und Aussen.
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Das ist schön, wunderschön, Liebste…
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Ist es, ja. Teil davon zu sein. Und in dieselbe Richtung zu blicken. Danke!
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…und sie sehen Schlimmes, alles da draußen fällt auseinander…
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In gewissen Momenten ist das Schlimme nicht zu sehen, bleibt ausgesperrt. Und vielleicht mag die grosse weite Welt nicht mehr für alle Zeit zu retten sein. Die kleinen grossen Welten aber schon… Herzlichen Dank fürs Lesen und für deine Worte, liebe Bruni…
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Sehr sinnlich und ich kann die beiden sehen. Schön.
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Vielen lieben Dank dir!
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