Schnittwunden und Dellen fangen das Licht, das Aluminium schmeckt wie Angst, das Adrenalin zieht uns näher, alles fluoresziert dort oben, alles ist sternenklar, doch nichts ist klar. Ein Brief, im Bus geschrieben, er erzählt von einer Flut, um das Blut zu verdünnen, von Absinth und Maria Callas, von den Sorgen im Atem; die Jungen und die Mädchen, sie sind alle ein wenig furchteinflößend, und wer hätte gedacht, dass morgen so seltsam werden würde. Der Brief, geschrieben von Michael Stipe an River Phoenix, er wurde nie abgeschickt, und dann war River Phoenix tot, und irgendwann wurde der Brief zu Musik. Michael Stipe singt mit Patti Smith, es klingt so schön und so traurig, so organisch und echt, ich erinnere mich an die Farben des Musikvideos, dunkelgrün und dunkelblau, das Aluminium schmeckt wie Angst, alles ist sternenklar, doch nichts ist klar. Am Morgen die Stille, der Tag liegt noch in seinem Versteck, kein Geräusch, doch irgendwo, innen, hinten, unten, irgendwo eben dieser Song, ein Nachhall des Traumes, ein gesungener Brief, Michael Stipe und Patti Smith, sie bringen mich rüber, aber ich weiß nicht wohin. Da sind keine Bilder in der Erinnerung an den Traum, nur die Musik, nur das Aluminium und die Angst. Was ich vielleicht sehe, ist meine Projektion, die dunkelgrünen und dunkelblauen Momente aus dem Video, die entfärbten Entwürfe aus dem Unbewussten, doch eben, nur vielleicht und vielleicht auch nicht, ich weiß es nicht, und ich weiß auch nicht, weshalb der Nachhall des Traumes so klingt wie jener Song. Das Aluminium schmeckt wie Angst, die Jungen und die Mädchen, sie sind alle ein wenig furchteinflößend, da sind Sorgen im Atem, und wer hätte gedacht, dass morgen so seltsam werden würde. River Phoenix ist tot, Maria Callas sowieso, alles fluoresziert dort oben, alles ist sternenklar, doch nichts ist klar.
