Was man tun muss.

Man muss doch den Müll trennen, die alten Zeitungen in die Altpapiersammlung geben, die leeren Flaschen in den Glascontainer werfen und Batterien in die dafür vorgesehenen Behälter. Man muss doch kompostieren. Man muss doch seine Träume leben, nach Höherem streben, nach vorne und hinein in die Zukunft. Man muss doch jeden Moment auskosten, jeden Tag ergreifen und ihm die Chance geben, der beste des Lebens zu werden. Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist, man muss das Feuer schüren, solange es noch brennt. Man muss die Feste feiern, wie sie fallen, man muss die Menschen so nehmen, wie sie sind, und nicht, wie sie sein müssten. Man muss die Suppe auslöffeln, die man sich eingebrockt hat. Man muss scheren, wo Wolle ist, man muss schneiden, wenn Ernte ist, man muss doch all die Sprichworte wörtlich nehmen, all die Lebensweisheiten aufsaugen. Man muss doch immer mit dem Schlimmsten rechnen. Man muss doch das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen, man muss die Gelegenheit beim Schopf packen, man muss doch die Badehose einpacken. Man muss doch mal Grenzen setzen, man muss Grenzen überschreiten, sie überwinden. Man muss doch ein Ziel haben. Man muss doch männlich sein als Mann, muss weiblich sein als Frau. Man muss doch erwachsen sein als Erwachsener. Man muss doch fürs Alter vorsorgen, muss immer so jung sein, wie man sich fühlt, man muss doch auch an die Kinder denken. Man muss doch auch das Positive sehen, man muss mit der Zeit gehen, muss sich Zeit nehmen und lassen. Man muss es doch mal mit Gemütlichkeit probieren. Man muss doch nicht immer einer Meinung sein, man muss doch eine eigene Meinung haben, aber nicht zu allem. Man muss doch ganz viel trinken. Man muss doch Obst und Gemüse essen, fünf Mal am Tag, man muss doch auf seine Linie achten. Man muss doch genießen. Man muss doch schweigen, wenn es nichts zu sagen gibt, man muss doch darüber sprechen, was traurig macht und beschäftigt, man muss doch fühlen, wenn man nicht hören kann, man muss doch zuhören, man muss sich alles sagen können, man muss doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, man muss sich doch nicht alles erzählen. Man muss doch Vertrauen haben. Man muss doch wissen, mit wem man sich einlässt. Man muss doch auch mal zufrieden sein. Man muss doch aus der Not eine Tugend machen, den Teufen mit dem Beelzebub austreiben, man muss doch auch mal fünf gerade sein lassen. Man muss doch nicht alle am Arsch lecken, die dazu auffordern. Man muss doch offen und ehrlich sein, man muss doch tolerant sein. Man muss doch Verständnis zeigen. Man muss doch flexibel bleiben, man muss doch realistisch bleiben, man muss doch anständig bleiben. Man muss doch sich selbst lieben, man muss doch seinen Nächsten lieben wie sich selbst, man muss doch lieben. Man muss doch zu seinem Körper stehen, man muss doch die inneren Werte sehen, man muss doch hinter die Fassaden blicken. Man muss doch sein Leben lang lernen, man muss sich doch interessieren, sich engagieren. Man muss doch nicht gleich weinen, man muss doch weinen können. Man muss doch aufstehen, wenn man hinfällt, man muss doch weitergehen, immer weiter. Man muss doch aufhören, wenn es am schönsten ist. Man muss doch wissen, wer man ist. Man muss doch wissen, wo man herkommt, man muss wissen, wo man hingeht. Man muss sehen, wo man bleibt. Man muss doch ein Haus bauen, einen Sohn zeugen und einen Baum pflanzen. Man muss doch die Welt bereisen, die Kulturen entdecken, fremde Länder kennenlernen. Man muss doch seinen Nachbarn kennen. Man muss doch helfen, wenn jemand Hilfe braucht. Man muss doch was tun. Man muss tun, was man am besten oder nicht lassen kann, man muss es doch heute tun und nicht auf morgen verschieben. Man muss nichts, nur sterben, sagte der Großvater, und er hat getan, was er tun musste.