Träge zerrinnen die Tage, der Schleim der Vergangenheit liegt über den Dingen, ein belangloses Dasein im fahlen Licht eines Unsterns. Es geht längst nicht mehr um halbvolle oder halbleere Gläser, sie sind alle ausgetrunken und liegen in Scherben, und all die Scherben der Welt, sie bringen kein Glück, sie schneiden nur in die Haut, reißen tiefe Wunden, die auch die Zeit nicht mehr heilt. Sie hat genug von den Phrasen, die man beiläufig drischt wie leeres Stroh, hat genug von den berühmten Worten berühmter Menschen. Es gibt keine Wahrheit, es gibt nur Variationen der Wahrnehmung, und vielleicht ist die einzige Möglichkeit, nicht mehr zu lügen, wenn man gar nichts mehr wahrnimmt, sich allem verschließt, was sich aufdrängt. Sie begehrt auf, negiert Konventionen, verhüllt und enthüllt sich, verkleidet nicht mehr den Körper, sondern nur noch den Kopf. Sie will nichts mehr wissen, sie will nicht mehr lernen, denn jede Erkenntnis wird mit Wermut serviert, der stete Tropfen, er höhlt sie aus, sie kann fast nicht mehr schlucken, der Kloß ist zu groß, der Hals ist zu voll. Sie steigt aus dem Wasser, dem kalten, und setzt sich hin, setzt sich zur Wehr und setzt sich zur Ruhe. Vielleicht wird es nicht besser, aber ganz sicher anders, und meistens ist anders wohl besser als nichts.

ein ganz zartfeiner
Abgesang auf
unsere Welt
er ist dir sehr
zutreffend gelungen,
lieber Disputnik
Viele herzliche
Grüße vom
Finbar
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Vielen lieben Dank
für deine Worte,
lieber Finbar.
Und herzliche Grüsse
zurück.
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