Genug ist genug, doch manchmal genügt es nicht, es reicht nicht, genug ist zu wenig, denn mehr geht immer; das Gute ist gut, aber schlechter als das Bessere, und besser geht immer, besser und schneller und höher und weiter und schöner und schlanker und klüger und erfahrener und reicher und satter; die tatsächlichen Dinge sind den denkbaren Dingen in aller Regel unterlegen, das gegenwärtige Ich fühlt sich vom potenziellen Ich in die Schranken gewiesen; und nur, weil man eigentlich zufrieden sein kann, gibt man sich nicht damit zufrieden, lediglich zufrieden zu sein, denn zufriedener geht immer; nicht alles ist möglich, aber sehr vieles, sehr viel mehr liegt im Bereich des Möglichen, in dieser Landschaft der ungenutzten Gelegenheiten; hier blühen die Hoffnungen und Visionen, genährt von Gedanken und Sehnsüchten; doch im Bereich des Möglichen wird die Realität zum Konjunktiv; im Bereich des Möglichen beben die Augen, die Welt zittert, verschwimmt, wird unscharf wie der Blick durch die beschlagene Linse einer Kamera, und das aufgenommene Bild, es dehnt sich zwar aus, dehnt sich in die Länge und Breite, aber nicht in die Tiefe; dieses Bild, diese zweidimensionale Attrappe, macht die Wahrheit platt, ganz flach; und ja, vieles liegt im Bereich des Möglichen, sehr vieles, nur leben kann man dort nicht.

Hat dies auf blaetterfall rebloggt und kommentierte:
Selten habe ich einen so treffenden Artikel über Zerrissenheit gelesen und er hat mich tief berührt.
Vielen Dank an den Autor!
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Vielen lieben Dank für die Worte und den Reblog!!
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Ich fühle mich tief geehrt, dass jemand so talentiertes wie du nun tatsächlich meinem Blog folgt. Vielen Dank dafür und vielen Dank für das Lächeln, dass viele deiner Einträge mir schenken.
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Sehr gern geschehen!
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Hervorragend alle Möglichkeiten des Da-Seins ins Überhöhte gezeichnet, überzeichnet!
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Vielen Dank, lieber Finbar, für deine Worte…
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das Land der ungenutzten Gelegenheiten lebt es sich seltsam, weil die Wünsche verwirrt sind und Du siehst unscharf, doch Deine Sehnsucht rennt Dir die Bude ein und will, daß Du Dich nach den Möglichkeiten streckst, denn es könnte funktionieren, wenn Du die Hoffungen und Visionen zur Hilfe nimmt, leuchtendes Blau und krasses Rot um Hilfe bittest, damit das Blasse seine Konturen bekommt, die Du knetest und formst, bis Du weißt, hier entsteht das Beste vom Besten, das Möglichste überhaupt…
Dann wird die Wahrheit nicht mehr flach und platt sein, denn nun trägt sie Transparenz und Tiefenschärfe.
Ich glaube, wenn in der Zufriedenheit nicht das Satte liegt, sondern die Neugierde, dann kommst Du dieser Wahrheit sehr nahe.
Ein wunderbarer, anregender Text, lieber Disputnik
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Vielen lieben Dank für das Hinein- und Weiterdenken, liebe Bruni, und für deine mindestens ebenso wunderbaren und anregenden Worte…
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Mein lieber Scholli. Ja und ja. Und nochmal ja.
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Ich hoffe, das dreifache Ja ist irgendwie positiv zu werten… Danke, sowieso…
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Hat dies auf ReBlog rebloggt.
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Danke!
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Gern! Für mich ein sehr eindringlicher Beitrag zum Thema der Zerrissenheit, der suchenden Unruhe.
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Dafür gleich nochmals Danke!
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