Sie liegt auf der Straße und sich selbst im Weg. Die Welt ist hell, das Licht eine arrogante Macht, und die Blätter der Bäume tanzen in einem Wind, den sie schon lange nicht mehr spürt. Irgendwann tauchten sie auf, die Flugzeuge, zu Beginn nur als kleine Punkte im Stillleben des Horizonts. Doch sie kamen rasch näher, wurden größer, wurden lauter. Nun hängen sie schwer an ihrem einst friedvollen Himmel, das Dröhnen der Motoren lässt ihre Knochen im Leib vibrieren. Sie sind immer da, und es macht keinen Unterschied, ob sie ihre Augen öffnet oder schließt.
Eine Zeit lang hoffte sie, dass die Flugzeuge weiterfliegen würden. Doch die Hoffnung, sie wurde vom steten Knurren der Triebwerke verschlungen. Und außer den rotierenden Propellern bewegte sich nichts. Schon gar nicht sie selbst.
Es sind nicht die Flugzeuge. Sie waren es nie, und sie weiß das. Die Flugzeuge sind lediglich Gefäße, Botschafter, und ihre Nachricht ist keineswegs verschlüsselt. Dennoch versteht sie nichts. Sie ruft in das beständige Grollen hinein, schreit die Frage über das Land, aber die Frage, sie kehrt zu ihr zurück, weil sie muss, weil es nicht anders geht. Sie liegt auf der Straße und sich selbst im Weg. Eine Antwort bleibt aus.

sich selbst im Weg stehen oder liegen, sich am liebsten nicht mehr rühren, nichts mehr spüren, nicht mehr hören, weil nichts mehr verständlich klingt und nur noch ihre Angst singt – dieses ständige Lied… vom Grauen
Wieder ein sehr anrührender Text von Dir, lieber Disputnik
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Ja, ist oftmals ein hartnäckiges Lied, das sich festsetzt im Ohr, im Kopf. Und nicht immer ist es einfach, wegzuhören und aufzustehen… Vielen lieben Dank für deine Worte, liebe Bruni…
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