Sie verzichten. Nicht auf Unnötiges, nicht auf Überflüssiges. Sondern auf Grundsätzliches. Auf ihre Freiheit, auf Teile ihrer Identität. Sie schmälern ihren Wert, beugen ihren Charakter, entsagen Bedürfnissen. Und alles, was sie dabei gewinnen mögen, ist die Gewissheit, irgendwo irgendwie dazugehören zu können. Sie geben sich auf und einer diffusen Überzeugung hin, sie glauben nicht mehr sich selbst, sondern den manipulativen Worten eines selbsternannten Führers, dem sie überdies die Berechtigung gewähren, sich über sie zu stellen. Sie tun es freiwillig, in den meisten Fällen und zumindest zu Beginn, und ich verstehe sie nicht. Sie sind mir suspekt, diese Systeme, wie sie auch immer heißen und worin sie auch immer wurzeln mögen. Bei manchen staatenbildenden Insekten verhält es sich ähnlich, entomologische Monarchien mit Königinnen und Untergebenen in verschiedenen Kasten oder Stufen. Doch die Ameisen und Wespen, sie handeln allesamt zu Gunsten des Gemeinwohls, der Sicherung des eigenen Überlebens, was bei besagten menschlichen Gruppierungen kaum der Fall ist. Natürlich ist der Vergleich unfair. Menschen sind keine Insekten. Zumindest sollten sie es nicht sein.

Nein, Menschen sind eine Insekten, wie „Der Herr der Fliegen“ auf erschreckende Weise verdeutlicht.
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Ja, und der Herr der Fliegen verdeutlicht seinerseits, wie verfänglich autoritäre und totalitäre Systeme scheinbar in der Regel sind…
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