Die Kälte atmet Wolken aus,
das grelle Neonlicht vertreibt die Dunkelheit
des frühen Morgens vom Bahnhofsgelände
und macht die Gesichter weiß.
Liebende küssen sich, als wäre der Abschied für immer,
sehr wichtige Menschen sind sehr in Eile,
leere Blicke fallen ins Nichts,
alles wartet, alles schweigt,
nur ein Mann sitzt auf einer kleinen Mauer,
trinkt laut lachend sein Bier
und unterhält sich angeregt mit einer Taube.
Sie versteht ihn wohl nicht,
niemand tut es.
Eine ältere Dame steht in unmittelbarer Nähe
und steht irgendwo zwischen Abscheu und Mitleid,
verloren wie alle anderen,
nur der Mann auf der Mauer
lacht und trinkt sein Bier und spricht mit der Taube.
Niemand möchte an seiner Stelle sein.
Niemand möchte in seinen löchrigen Schuhen stecken.
Und dennoch.
Niemand ist so sehr hier, so sehr sich selbst.
Niemand ist so lebendig wie er.
