Was bleibt, ist ein Traum,
kein schöner, und in diesem Traum
ein weiterer Traum, eine Fantasie.
Die Welt und ich, wir waren jünger
und einander nicht wohlgesonnen,
ich wollte ihr entfliehen
und suchte nach Wegen, nach Auswegen.
In jenem Traum sehnte ich mich
nach Zersetzung, nach Auflösung.
Ein stetig wiederkehrender Gedanke.
Mit einem langen Messer
schäle ich Haut und Fleisch
von meinen Knochen,
in dünnen Scheiben
verschwindet mein Körper aus meiner Existenz,
Blut tropft von der Klinge,
auf dem Boden häufen sich die Fetzen,
eine Flucht in zähen Schnitten,
bis nichts mehr bleibt von mir.
Der Traum hielt mich
einige Wochen lang gefangen,
setzte sich fest und
liess mich sitzen,
auf der Couch,
mit leerem Blick und einem Messer in der Hand.
Ich tat nichts. Es war
der Feigheit zu viel.
Und zu wenig.
Die Welt und ich, wir wurden älter,
eine Versöhnung in zähen Schritten.
Was bleibt, ist ein Traum.
Und das gute Erwachen.

eigenartigerweise fiel mir beim lesen der bioadapter von oswald wiener ein…
obwohl ich eigentlich dafür gar keinen anlass sehe, seltsam,
kannst du mir vllt sagen warum?
(great prose poem anyway, of course!)
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Ich muss gestehen, zu meiner Schande oder auch nicht, dass ich den Bioadapter nicht kenne, nicht kannte, doch ich werde mich mal schlau machen (ein schöner Ausdruck, sollte man eigentlich häufiger tun) und nicht zuletzt nach Bezugspunkten zu meinem Text suchen. So oder so und überhaupt; danke.
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