Ihr Name ist für unsere Zungen und Augen eine Herausforderung, eine weitgehend unbekannte dazu, denn er ist nur wenigen ein Begriff, was wiederum nicht an der Anordnung der Buchstaben liegt, sondern eher an der fremden Welt, in der sie sich bewegt, sich selbst, aber auch viele andere Menschen, vornehmlich Frauen, etwa jene, die sie zum Kampf gegen die Unterdrückung motivierte, eine Unterdrückung durch mächtige Männer, durch männliche Macht, und sie hat tausende Frauen mobilisiert, in Liberia und anderswo, hat ihre Herzen berührt und ihren verloren geglaubten Mut entflammt, sie hat unermesslich viel getan, unermesslich viel erlitten und ihren Nobelpreis mehr als verdient, dennoch kennt man sie kaum, zumindest hierzulande und in der westlichen Welt, denn wir halten uns lieber an Paris Hilton, ein einfach auszusprechender Name einer Frau, deren Welt uns zwar ebenfalls fremd ist, aber interessanter zu sein scheint, denn man kennt sie, erkennt ihr Gesicht auf den bunten Bildern in den hochglänzenden Magazinen, und wenn etwas die beiden Frauen verbindet, dann die Tatsache, dass fast niemand wirklich weiß, was sie eigentlich tun, wie und wo sie wirken und werken, jedoch wird bei Paris Hilton ein Blick hinter die Fassade wohl nur mit einer schreienden Leere belohnt, und dennoch ist sie ungleich berühmter und prominenter als Leymah Gbowee. Muss wohl doch am Namen liegen.

Interview von Jon Stewart mit Leymah Gbowee. Teil 1. Teil 2.