Man sagt oft, Frauen hätten das letzte Wort, und angesichts der Tatsache, dass die statistische Frau einige Jahre länger lebt als der statistische Mann und somit noch sprechen kann, wenn der geschlechtliche Kontrahent längst verstummt ist, wohnt diesem Klischee durchaus ein Körnchen Wahrheit inne, doch ich kenne keine statistische Frau, übrigens auch keinen statistischen Mann und schon gar keine statistische Familie mit 1,8 Kindern und 0,4 Hunden, jedoch einige reale Frauen, die zum Teil tatsächlich gern das letzte Wort für sich beanspruchen, was nicht zuletzt daran liegen dürfte, dass ihren Männer entweder nichts mehr einfällt, ihnen ein Steakknochen im Halse stecken geblieben ist oder sie bereits eingeschlafen sind, und nicht selten haben Männer das dringende Bedürfnis, ihre Zeit – von der sie überdies bekanntlich weniger zur Verfügung haben als Frauen – mit sinnvolleren Beschäftigungen als Diskutieren zu verbringen, etwa mit erfolglosen Versuchen, defekte Geräte zu reparieren, obwohl ihre entsprechenden Fähigkeiten weit hinter ihrem Idealbild eines alltagstauglichen Mannes zurückbleiben, oder aber sie werden sportlich aktiv, zumindest passiv, und bemühen sich, vor dem Fernsehschirm großen Sachverstand in den wirklich essenziellen Themen des Lebens wie Fußball und Boxen zu beweisen, und gerade hier, auf der Couch, bewaffnet mit Bier und Fernbedienung, sind sie in ihrem Element, fühlen sich sicher in ihrem Revier und genießen es, jederzeit das letzte Wort haben zu können, was vornehmlich dem Umstand geschuldet ist, dass ihre Frauen nicht nur keine Ahnung haben, was auf dem Bildschirm gerade geschieht, sondern nicht einmal an einer Ahnung interessiert sind, sondern derweil wirre Gedanken über Nichtigkeiten und Banalitäten durch ihre Köpfe wälzen, etwa im Bezug auf die Beschaffung von Grundnahrungsmitteln oder auf das soziale Verhalten der 1,8 Kinder, und wenn dabei die Meinung des Mannes gefragt ist, reagiert dieser häufig mit Kopfschütteln, abwehrenden Handbewegungen oder der entnervten Aufforderung, ihn bei seiner bedeutungsvollen Untätigkeit nicht mit irrelevanten Fragen zu belästigen, nur um sich zu einem späteren Zeitpunkt zu entrüsten, dass ihm sein Mitspracherecht bei der Anschaffung von 1,8 neuen Skianzügen verwehrt worden sei, und seine Missstimmung mit dem Vorwurf zu krönen, dass sie als Frau ja immer das letzte Wort haben müsse, und vielleicht ist es dann höchste Zeit, als Frau auf das letzte Wort zu verzichten und endlich mal einen Punkt zu machen.

*hehehe* ich hab mich köstlich amüsiert :))))
So ist es…manche gehen nur, weil vermissen einfacher ist als zusammenbleiben…
Herzliche gegrüßt aus Vienna
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…und manche bleiben nur, weil sitzen bequemer ist als gehen…
Danke!
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