An jedem vierzehnten Februar verschenkt sie neun oder acht oder zehn Blumensträuße, denn der Valentinstag ist schließlich der Tag der Liebe, und sie liebt neun Menschen, in manchen Jahren auch nur acht, in anderen sogar zehn, das ändert sich, zumindest ein wenig, fast alles ändert sich, verändert sich, da ist es gut, wenn manches bleibt, wie es immer war, zum Beispiel die Bilder an ihren Wänden, es sind neun Fotos, manchmal auch acht oder zehn, in jedem Fall ist es eine gute Zahl, eine gute Anzahl, neun oder acht oder zehn, das lässt sich überblicken, die Liebe, sie bleibt irgendwie unter Kontrolle, lässt sich gut verteilen, und sie könnte sich nicht vorstellen, nur zwei oder drei Menschen zu lieben, da käme zu viel von ihrer Liebe auf einen Menschen, das würde wohl nicht gut ausgehen, da würde alles außer Kontrolle geraten, aber bei neun oder acht oder zehn Menschen besteht diese Gefahr nicht, ein beruhigendes Gefühl, auch wenn sie gar nicht allzu viel fühlt, doch auch das ist beruhigend, sie braucht das, jedenfalls bei Menschen, bei Goldfischen hingegen nicht so sehr, da spielt es keine Rolle, dass nur einer da ist, vielleicht es sogar besser, neun oder acht oder zehn Goldfische wären wohl zu viel, sie könnte gar keine Beziehung zu ihnen aufbauen, doch wenn da lediglich ein Goldfisch im Glas schwimmt, funktioniert es, darum ist da nur Herr Nilsson, er ist bisher ihr neunter Goldfisch, vielleicht auch erst der achte oder bereits der zehnte, sie ist sich gar nicht sicher, denn sie hießen stets alle gleich, jeder Goldfisch hieß Herr Nilsson, wie das Äffchen von Pippi Langstrumpf, sie liebte Pippi Langstrumpf, damals, als sie neun Jahre alt war, oder acht oder zehn, sie wollte so sein wie Pippi Langstrumpf, so frei, so ungebunden, doch heute ist ihr diese Vorstellung ein Graus und Gräuel, sie mag keine Zöpfe, sie will auch kein Pferd und kein Äffchen, sie bleibt lieber beim Goldfisch, und einmal im Jahr bringt sie ihn ans Meer, schließlich soll er mal sehen, wie es ist, dort am Meer, da kann er dann durch das Glas in die Ferne blicken, einige Minuten lang, niemals länger, das würde wohl nicht gut ausgehen, da würde Herr Nilsson wohl außer Kontrolle geraten, aber bei neun oder acht oder zehn Minuten besteht diese Gefahr nicht.

Neun oder Acht oder Zehn Tränen im Kopf geweint.
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Vielen lieben Dank dir fürs Lesen und für die Tränen (die haben ab und an was Gutes…)
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… deine texte und deine wunder-wunderschönen bilder ❤
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Dankeschön!
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Richtig schön!
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Vielen lieben Dank!
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Ich würde vorschlagen, sie ignoriert zukünftig den blöden Vierzehnten und verschenkt ihre Blumen am Neunoderachtoderzehnten…
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…und zuerst lässt sie mal noch den Goldfisch frei… Schönen Dank!
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Neun oder acht oder zehn… von neun oder acht oder zehn Punkten möchte ich hier vergeben. 😀
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Vielen lieben Dank fürs Lesen und für deine Worte, freut mich sehr, selbst wenn’s nur acht von vierzehn oder so wären…
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Aber vierzehn wären doch viel zu viel, aber neun oder acht oder zehn scheinen mir genügend Punkte auf einer Skala zu sein 😀
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Noohmals lieben Dank dir, ganz unabhängig von der Skala…
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