Sie weiß, dass man vorwärts schauen muss. Dass man kämpfen muss. Dass man all die Tränen und bitteren Pillen schlucken muss. Sie weiß, was man tun muss, um mit der Zeit Schritt halten zu können, doch sie weiß auch, dass dieses «man» in der dritten Person steht, sie selbst aber in der ersten. Wenn sie tun will, was man eben tun muss, dann muss sie ihre Geschichte umschreiben, muss sie in neue Worte kleiden und jeden Satz rekonstruieren. Sie beginnt in der Gegenwart, denn irgendwo muss man anfangen. «Jetzt oder nie», sagt sie leise. Und setzt fortan sich selbst und jedes Tun in die dritte Person. Sie geht ihrem Ich aus dem Weg, jeglichem Ich, denn das Ich muss auf der Strecke bleiben, während sie beharrlich weitergeht und weiterstrebt. Manchmal schaut sie sich um und hin zur Stelle, an welcher sie das Ich zurückgelassen hat, doch schon bald ist nichts mehr zu erkennen. Sie bleibt stehen und atmet tief durch, ein und aus. «Wer bist du?», hört sie sich fragen, doch sie weiß, dass die Frage falsch gestellt ist, dass dieses «du» in der zweiten Person steht, eine zweite Person jedoch nicht zugegen ist. Da ist nur die dritte Person. Und sie in dieser drin.

sie verliert sich selbst
gibt sich auf
findet sich nicht mehr
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was traurig ist
sehr
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Abgrenzung vom Ich
Sich nicht mehr in der ersten Person sehen
nur noch in der dritten
sich selbst nicht mehr erkennen
zurücklassen
weil das Ich zu schwierig zu bewältigen war…
So ist es einfacher
oder etwa nicht?
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Einfacher, ja. Doch ist es nicht auch ein Experiment, das nicht funktionieren kann, für einen selbst? Lieben Dank für deinen Kommentar…
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