Mit feinen Nadeln dringt die Kälte unter seine Haut, die Muskeln angespannt, um den Körper vor stetem Zittern zu bewahren. Im fahlen Schein einer alten Straßenlaterne glitzert der Asphalt vor ihm, winzige Diamanten auf schwarzem Grund, und er weiß nicht, ob der Boden lediglich feucht ist oder sich eine Eisschicht gebildet hat. Die kahlen Bäume recken ihre nackten Finger in die Dämmerung des Morgens, doch sie werden ihn nicht halten können. Ein gefrorener Boden, das ist nichts Schlimmes, findet er, doch im Moment gibt es nichts, wovor er mehr Angst hätte. Jeder Gedanke klammert sich an die Hoffnung, nicht auszurutschen, jede Faser in ihm ist darauf konzentriert, nicht hinzufallen. Die Welt verdichtet sich auf einige Quadratmeter, auf winzige Diamanten, die Zeit gefriert im Erwachen eines Tages, der unendlich fern scheint. Und wie er sich langsam vortastet und durch die allmählich wegbröckelnde Dunkelheit schleicht, denkt er: je mehr man das Laufen lernt, umso mehr verlernt man das Hinfallen.

….und vor allem das dann daraus folgernde *Wiederaufstehen…
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Weiss nicht, wie sehr man’s verlernt… Wird wohl vor allem schwieriger, wenn das Hinfallen schwerer wiegt.
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