Manchmal legen sich Dinge quer in der Zeit, verheddern sich in den Strukturen der Welt, werfen Fragen auf. Sie zu beantworten oder es zumindest zu versuchen, wäre ein komplexer, mühseliger und mitunter langwieriger Prozess, den wir offensichtlich scheuen, denn unsere Antworten sind kurz und simpel, es sind eigentlich gar keine Antworten, sondern unzureichende Grunzlaute, Reaktionen im Affekt, geprägt von oberflächlichen Impulsen. Wir bilden uns keine eigene Meinung, denn das kostet Zeit und Kraft, nicht selten auch Mut, und von allem haben wir in der Regel zu wenig. Viel lieber bedienen wir uns vorgefertigter Worthülsen, adaptieren Ansichten und sprechen in Schlagworten. Über Wahrheit und Wahrhaftigkeit machen wir uns gemeinhin keine Gedanken, die Herstellung von Zusammenhängen ist uns oft zuwider, und überhaupt fehlt uns weitgehend die direkte Betroffenheit. Eigentlich hätten wir nicht wirklich etwas zu berichten, dennoch verspüren wir den Drang, uns zu äussern, denn manchmal muss man einfach etwas sagen. Und meistens sagen wir es etwas einfach. Und machen es uns leicht.
