Man kann vorsichtig schätzen,
wie viele Jahre man als Lebewesen verbringen wird,
kann diesen Wert in Tage umrechnen,
das Resultat als Nenner festlegen
und so zumindest in der Theorie
die bruchteilhafte Bedeutung
eines Tages im Vergleich
zum ganzen Leben definieren.
Man kann die Dauer des Schlafes
in Relation zu den Stunden eines Tages stellen
und erhält den prozentualen Anteil an Zeit,
der sinnlos ohne Bewusstsein verstreicht.
Man kann die durchschnittliche Lebenserwartung
des Menschen mit dem Alter der Erde vergleichen,
um zu erkennen,
wie unbedeutend jeder Einzelne ist.
Man kann mit nahezu allem rechnen,
mit dem Schlimmsten sowieso,
doch es gibt kein Leben in Zahlen.
Die Kalkulationen enden,
wo das Wahrhaftige beginnt.
Und all die Ziffern in Lebensläufen
erzählen zwar von der Zeit und ihrem Lauf,
aber nie vom Leben.
