Sie lähmt, wie ein Sedativ, wie eine Fessel, sie bewahrt vor Ungemach, schützt uns vor Gefahren, vor Gewalt, vor allem vor uns selbst, die Angst, sie lässt uns kapitulieren und resignieren, lässt uns abbiegen oder umkehren, und sie nimmt uns an der Hand, hält uns fest, warnt uns vor offenen Messern und geschlossenen Türen, doch am Ende lässt sie uns doch allein, und wir haben Angst vor Menschen, die scheinbar keine Angst haben, wir fürchten mögliche und unmögliche Szenarien, wir haben Angst vor dem Sterben, vor dem Tod, haben Angst vor der Angst, und doch können wir nicht leben ohne sie; wir sagen unseren Kindern, sie müssten keine Angst haben, aber irgendwie klingt das seltsam aus unseren Mündern, denn kaum etwas bringt so viel Angst mit sich wie Kinder, vom ersten bis zum letzten Schrei.
