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Zuerst ein paar Klaviertöne, ein zurückhaltendes Schlagzeug, dann die Stimme von Damien Jurado, der davon singt, sich heute Abend zurückzuziehen. Tonight I will retire.
Die Reise ist bald vorüber. In gewissen Momenten vermag ein solches Lied zu Tränen zu rühren, auch wenn Damien Jurado davon singt, keine Tränen mehr zu weinen. No more tears will I cry.
Der Weg beginnt bei null und geht zurück auf null. Zwischen den beiden Nullpunkten entscheidet sich, wie traurig oder zufrieden oder wehmütig oder erleichtert man am Ende ist. Zwischen den beiden Nullpunkten haben wir manches in unseren Händen und anderes nicht. Zwischen den beiden Nullpunkten haben wir die Möglichkeit, das Beste aus dem zu machen, was uns gegeben ist. Zwischen den beiden Nullpunkten können wir die Welt verändern, unsere Welt, die Welt der anderen. Oder auch nicht.
Damien Jurado singt, dass er keine Angst vor dem Tod habe. And I don’t fear death. Er kämpft offenbar nicht, zumindest nicht mehr. Manche kämpfen gegen den Tod; einige länger, andere nur kurz. Manche kämpfen gegen das Leben; einige länger, andere fast immer. Eines haben sie alle gemeinsam: Am Ende kommen sie wieder bei null an.
Irgendwann hängen die letzten Worte von Damien Jurado in der Luft. Er wolle nicht gerettet werden, er verdiene es, zu sterben. Save me not, I deserve to die. Dann noch ein letzter Klavierton, danach Stille.
Das Display zeigt 5:08. Man drückt Stop.
Das Display zeigt 0:00.

Starker Tobak dieses Lied.
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