
Ein alter Mantel,
eher zeitlos als modisch,
hängt am Haken,
wird kaum mehr getragen.
Eine kalte Leere wohnt in ihm.
Früher trug ich ihn fast immer,
er wärmte ganz gut,
seine Farbe gefiel mir,
und da waren tausend Taschen
für tausend Momente,
die eminent wichtig schienen.
Ein alter Mantel,
eher schlicht als üppig geschmückt,
hängt am Haken.
Er wird kaum mehr getragen,
denn er passt nicht mehr.
Er schützt nicht gegen den Wind,
und die tausend Taschen sind leer.
Ich frage mich,
weshalb er offenbar
mein liebster Mantel war;
warum ich ihn auf alten Selbstportraits
ständig zu tragen schien
und mich heute in ihm kaum mehr erkenne.
Der alte Mantel,
er ist zwar noch da,
hängt am Haken,
doch es betrübt mich,
ihn anzusehen.
Er ist ein Mantel,
aber nicht mehr meiner,
und womöglich
war er es nie,
nicht wirklich.