Fünf Minuten.

5 Gedanken zu “Fünf Minuten.”

  1. Ein Text, der so richtig ist, daß es schon fast weh tut.
    Es ist egal, ob es 5 Minuten sind oder mehr, oder doch weniger.

    Wichtig ist aber vor allem auch die Einstellung, die grundsätzliche, und warum ängstlich zurückweichend oder auch kampflustig, wenn da einer steht, der flüchten mußte, wie so viele unserer Großeltern oder auch Eltern.
    Auch da war der Anfang schwer, die wurden scheel angesehen, ihnen wurde oft kein Bissen gegönnt und es wurde ihnen übel genommen, daß sie überhaupt angekommen waren.
    Und alle hatten doch eine helle Hautfarbe, sprachen die gleiche Sprache, nur anders gefärbt, schon sie wurden nicht gerne angenommen, schon immer war wohl die Angst auf beiden Seiten, bis sie sich einander annähern konnten. Mit der Zeit und nach und nach…

    Ob vertrieben – damals – oder geflüchtet, es machte keinen Unterschied dort, wo sie ankamen.
    Am Boden zerstört durch den Verlust der Heimat standen sie da und die Schrecken der Flucht steckte ihnen noch tief in den Gliedern.

    Wir müßten es doch gut verstehen, wie sich ein frisch Angekommener fühlt, sind wir doch auch so oft die Kinder der Vertriebenen oder Flüchtlinge…
    Bei mir war es der Vater, der aus Niederschlesien kam.

    Aber immer gab es auch Menschen, die aufnahmen und annahmen.
    Bei mir meine Mutter, eine Saarländerin.

    Wir müßten es verstehen

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    1. Oh ja. Wir müssten doch. Müssten verstehen, müssten gelernt haben. Gelingt aber offenbar nicht allen. Und manchmal macht es Angst, zu erkennen, wie gross und tief die Angst scheint…
      Auf der anderen Seite gibt es wohl gewisse Reaktionen, die tief im Innern wurzeln. Gab’s auch in der Flüchtlingsunterkunft. Dort gab’s welche, die schon ein paar Wochen dort untergebracht waren. Als Neuankömmlinge eintrafen, sahen sie sich genötigt, diesen zu signalisieren, dass sie mehr zu sagen hatten, weil sie ja schon länger da waren…
      Wie auch immer; wenn wir einander als Menschen erkennen, ist schon mal viel getan…
      Vielen lieben Dank dir, liebe Bruni, fürs Lesen und für deine Gedanken… Herzliche Grüsse…

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  2. Jeder Mensch eine Geschichte. Und jede bringt dir Tränen in die Augen.
    Aber, sie bringt auch Hoffnung. Denn du hast sie dir genommen. Die fünf Minuten. Und trägst es weiter.
    Und du wirst auch in ihm unbändige Kraft sehen. Und Stolz. Und viele positive, schöne Dinge. Die dich vielleicht stolz machen und freuen, das sie geblieben sind in all dem Leid
    So wie dein Ohr ihn doch fühlen lassen, das nicht jeder Mensch hier ablehnend und gemein ist……

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    1. Es gibt viele Menschen, die ihr Leben zurückstellen, um anderen zu helfen; Menschen, die dieses Helfen vielleicht als Aufgabe, als Berufung begreifen. Das ist ungemein bewundernswert, kann aber wohl nicht jede und jeder. Aber ich denke, es kann schon – für alle Beteiligten – bereichernd sein, wenn man aus dem relativ behüteten Dasein einmal in jene anderen Welten blickt, nur vorübergehend, selbst wenn’s tatsächlich nur fünf Minuten oder ein paar Tage sind… Herzlichen Dank dir fürs Lesen und für deine Worte…

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