Finde deine Mitte, steht auf dem kleinen Fetzen Papier, der an einem dünnen Faden am Teebeutel hängt, und obschon ich von Teebeutelphilosophie vielleicht noch weniger halte als von Tee an sich, folge ich der befehlsmäßigen Aufforderung, zumal das Finden als grundsätzlich erfüllende Tätigkeit nicht selten ein schönes Erlebnis darzustellen vermag, außer man findet seinen Meister oder den Tod, jedenfalls mache ich mich eifrig auf die Suche nach meiner Mitte, die ich mit einem Rückgriff auf längst versickertes geometrisches und physikalisches Halbwissen in der Bauchgegend verorte, worauf ich mit einem akkurat gesäuberten Messer die eben diesen Bauch umhüllende Haut öffne, mit einem präzisen Schnitt, der auch tiefer liegendes Gewebe auftrennt, und es kommen durchaus interessante Dinge ans Licht, wovon aber nichts wie eine Mitte aussieht, was mich dazu veranlasst, die Öffnung mit zufälligerweise vorrätigem Klebeband notdürftig zu verschließen und anderweitig zu suchen, doch weder in der Brust noch im Kopf und erst recht nicht im Oberschenkel werde ich fündig, gehe stattdessen großer Mengen Blut verlustig und allmählich auch jeglicher Motivation, was mich leicht verärgert und zu bitteren Tiraden auf Teebeutelphilosophie und Tee an sich antreibt, und die Lautstärke meines wütenden Monologes weckt schlafende Wesen im Haus, die sich besorgt zu mir in die Küche begeben, ein Schauspiel, das mich augenblicklich entwaffnet und dessen Wunderschönheit ein Gefühl des Erkennens und der Wahrnehmung folgt und schließlich ein Blick auf die Worte auf dem Teebeuteletikett, und allmählich schließe ich Frieden mit Tee, der mir zwar noch immer nicht schmeckt, aber immerhin wieder einmal gezeigt hat, was ich bereits wusste.
Ja, wirklich sehr interessant! Ich wusste es, mit Tee lässt sich in Wahrheit schlecht philosophieren, denn für gewöhnlich liest man ja einiges aus dem Kaffeesatz, nicht? Und deshalb bin auch ich eine leidenschaftliche Kaffeetrinkerin. Obwohl, seit neuestem tut sich mir auch Erhellendes beim Genuss von Rotbuschtee auf, denn mit einem Schuss Milch sieht dieser doch tatsächlich aus wie mein geliebter Kaffee…und schmeckt hinzu einfach köstlich!
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Dankedanke, und jaha, Kaffee ist wunderbar, vor allem im Vergleich zu Tee. Auch zu Rotbuschtee. Der bekommt von mir ebenfalls die rote Karte, und wenn schon rot, dann Rotwein, der eignet sich auch am besten fürs (Teebeutel-)Philosophieren.
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Ja, Du hast Recht, Rotwein ist am besten, sehe ich auch so, bereits mit einem einzigen Gläschen kommt man manchmal zu ganz erhebenden Erkenntnissen!
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Jaha! Dann also Prost!
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Teebeutelphilosophie
lese ich lächelnd und gestehe, auch kein genußfähiger Teetrinker zu sein.
Bis mich ein Teebeutel dazu bekäme, in mich schneidend meine Mitte zu suchen, müßten die Welten sich auf den Kopf und meinen Kopf zu den Füßen stellen.
Einschneidende Worte, lieber Disputnik, die ich staunend lese und milde lächle, hätte ich Dir doch gleich sagen können, daß Du SIE dort nie finden wirst, wenn Dich das viele Blut ablenkt und Dein Blick nur noch diese Äußerlichkeiten des Innerlichen sehen kann. Alles anderes verschwindet darin, in diesem rötlichen Fluß, der Dich von den Füßen und an Deinen Eingeweiden reißt.
Dein Inneres suche doch mal anders, mehr in Deiner wahren Bauches Mitte, doch frage mich bitte nicht, wie genau ich es mir vorstelle, ich muß erst noch ein bißchen darüber nachdenken.
LG von Bruni und danke dafür, daß Du mich immer wieder zum Nachdenken anregst.
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Liebe Bruni, herzlichen Dank für deine Worte… Jaja, die Mitte, sie liegt durchaus im Innern, irgendwie, nur kommt man von aussen nicht ran, zum Glück…
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Genia. Ich kann Dir nichtmal sagen, was daran ich so klasse finde. Aber dieser gefällt mir besonders gut.
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Hm…. und ein „l“ schicke ich noch hinterher.
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Mit oder ohne „l“ – vielen Liebdank fürs Gutfinden und Kommentieren!
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Es ist mit dem eigenen Körper wie mit Flohmärkten… nie findet man das, was man eigentlich sucht.
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Stimmt, obschon Flohmärkte in der Regel zumindest mehr Charme haben…
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