Der Sänger.

8 Gedanken zu “Der Sänger.”

  1. Ich stelle fest, dass behinderte Menschen von nicht behinderten entweder auf ein Podest gehoben werden und besonders gelobt oder herabgesetzt werden und mitleidig belächelt.

    Dazu gibt es einen guten alten Spruch: Behandle andere Menschen so, wie du behandelt werden willst. Eine Revolutionäre Idee: Behandle behinderte Menschen auf gleicher Augenhöhe.

    Wie wäre es, dem falsch singenden Mann freundlich, höflich und in einfachen Worten (er wird als geistig behindert beschrieben), ohne Ärger und Druck zu sagen, dass er bitte aufhören soll?

    Behinderte Menschen sind nämlich nicht behindert, um andere zu ärgern oder zu nerven. Sie sind einfach so.

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    1. Vielen Dank für deinen Kommentar… Stimme dir absolut zu, vor allem, was die ungleiche Augenhöhe betrifft. Der Idealfall wäre wohl, dass sich alle bedingungslos auf gleicher Augenhöhe begegnen, aber dabei scheitern wir wohl allzu oft. Und im Umgang mit behinderten Menschen kommen dann Aspekte wie Unsicherheit, (Berührungs-)Angst und Unverständnis dazu, was die Sache zusätzlich erschwert.

      Den guten alten Spruch, den du erwähnst, wir sollten ihn wohl häufiger aus der Schublade kramen. Das würde vielleicht auch ein wenig verhindern, dass wir die Schubladen auch für Menschen benutzen.

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    1. Ich glaube nicht, höchstens als Idee, als theoretisches Konstrukt. Und wenn es das Richtige und das Normale gäbe, wäre die nächste Frage wohl, wer bestimmen würde, wie man sie definiert…

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  2. als Mensch sehen wir ihn schon, davon bin ich überzeugt, doch wir sind unsicher, wissen EIGENTLICH nicht, wie wir reagieren sollen und deshalb lassen wir es.
    Den Augenkontakt vermeiden wir wohl aus dem gleichen Grunde.
    Du hast ein schwieriges Kapitel angesprochen, das mich an einen Vorfall erinnert, als meine Töchter Kinder waren. Die Jüngere hatte in ihrer kleinen Flötengruppe ein behindertes Mädchen mit dabei und diese wurde von der Lehrerin immer wieder sehr gelobt und meine Tochter nie. Sie beschwerte sich dann sehr bei mir und ich versuchte es zu erklären, aber es ist mir verdammt schwer gefallen, weil ich es auch nicht gerecht fand. Und genau so verhalten wir uns alle. Wir wissen nicht recht, wie wir mit behinderten Menschen umgehen sollen und haben Angst, uns „falsch“ zu verhalten. Also verhalten wir uns lieber erst gar nicht. Wir halten uns nur zurück… und auch das ist schon wieder falsch.

    LG vn Bruni

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    1. Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Gedanken, liebe Bruni. Ja, denke auch, dass die Angst davor, etwas falsch zu machen, uns häufig hemmt, auch in Bezug auf den Umgang mit behinderten Menschen. Vor allem, wenn man gar nicht wirklich weiß, was eigentlich richtig ist. Und ob es dieses Richtige überhaupt gibt.

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      1. es ist ja wohl „leichter“ wegzugucken, wegzugehen, als eine vermeintlich „unangenehme“ situation „durchzustehen“…

        eigentlich gehörten ab und zu ALLE menschen mal für eine weile
        in eine gezielte verhaltenstherapie *haha*

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